Geschichten & Gespräche mit internationalen
Künstlern und Künstlerinnen
10.04.2010

Backstreet Boys

Der 20. April 1993 gilt als der Tag, an dem die Backstreet Boys geboren wurden.

Angefangen hat alles mit Lou Pearlman. Lou hat in seinem Leben vieles gemacht, er hat in den 80ern Flugzeuge verchartert und so den ganzen Rummel um die "New Kids On The Block" mitbekommen. Irgendwann hat er gesagt: "Ich will meine eigene Boygroup haben". Und er hatte sie: die Backstreet Boys. Direkt am Anfang ihrer Karriere, waren Nick, Kevin, Howie D, Brian und AJ bei uns im Büro und haben sich vorgestellt.

15 Jahre später sehen wir uns in der Frankfurter Festhalle wieder. Kevin ist schon eine ganze Weile nicht mehr dabei, Nick blödelt in den Gängen unter der Halle herum, er fragt ob er in ein Schließfach passen könnte und steckt seinen Kopf hinein. Brian kommt mit seiner Frau und seinem Sohn und AJ sprudelt vor Energie. Er erklärt gleich, dass sie auf ihrer Tour die Arbeit aufgeteilt haben. An einem Tag müssen Nick und Howie D mit der Presse arbeiten, am nächten Tag AJ und Brian.

Es ist der Tag von Brian und AJ. AJ erzählt von der großen Feier in Padova, Italien, und wie stolz er darauf sei, schon 15 Jahre bei den Backstreet Boys zu sein. Die schwierigen Zeiten als die privaten Probleme die Karriere der Backstreet Boys überschattet haben, scheinen vorbei zu sein.

Für AJ ist es am wichtigsten trocken zu bleiben. Brian erinnert sich wie er vor 15 Jahren die anderen Jungs getroffen hat. Seine Band erinnert ihn jeden Tag daran. Brian kam im karierten ärmellosen Flanellhemd und begrüßte sie mit breitem Kentucky Akzent. Er erzählt wie wichtig für ihn sei, dass seine Familie mit dabei ist - sein kleiner Sohn hat schon viel von der Welt gesehen, gerade auch Deutschland. "Er hat ganz Europa gesehen, ganz England, mehrmals Japan, er ist unterwegs wie eine kleiner Vogel..."

Und Brian meint, dass er durch die verschiedenen Kulturen viel erfahre, mehr als er in der Schule je könnte.

Jedenfalls gibt es ein Leben auch neben den Backstreet Boys. Für Brian ist die Familie mindestens so wichtig wie die Band, für AJ ist es sein Soloprojekt, seine Familie und Freunde. AJ hat für sein Solo-Album einen Song für seinen Vater geschrieben. Den hat er nur selten im Leben gesehen, die Eltern haben sich früh scheiden lassen, es gab nie so etwas wie ein Gespräch zwischen den beiden und AJ hoffte, dass sein Vater seine Meinung über AJ vielleicht ändert, wenn er den Song hört. AJ ist ein sentimentaler Mann, ein Romantiker, bei dem die Liebesgeschichten jedoch selten ein Happy End haben: "...weil das Leben so ist" meint er. Demnächst kommt er in die Batschkapp nach Frankfurt. (Das Wort kann er perfekt aussprechen) "Man hat mir erzählt, dass auch Robbie Williams am Anfang seiner Solokarriere dort gespielt hat. Vielleicht ist das ein gutes Zeichen."

Wir reden noch über besondere Songs im Leben, Brian fängt an "I swear" zu singen, AJ erzählt von "The Rose" von Bette Midler und seiner Großmutter. AJ werden wir am 14. Mai wieder treffen, Brian freut sich auf sein Familienleben und strahlt vor Freude.

Am Ende unserer Begegnung ruft Brian seinen Bodyguard und sagt in lustigem Deutsch: "Ein Foto makken bitte!"

Robbie Williams




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