Geschichten & Gespräche mit internationalen
Künstlern und Künstlerinnen
07.09.2010

Charlie Winston

Er ist groß, sehr schmall, er trägt einen 5-7- Tage Bart und er ist ein Hobo: Ein "Landstreicher", ein Reisender und ein echter Künstler, der seinen Erfolg nie forciert hat.

Dennoch wusste er, dass der Erfolg eines Tages zu ihm kommen wird.

Charlie Winston Baxter erobert alle Anwesenden im hr3 Studio mit seinem Charme und seiner Herzlichkeit. Man kennt ihn als Charlie Winston (Charlie nach Charlie Chaplin und Winston nach Winston Churchill) der in Frankreich extrem erfolgreich ist.

Charlie wollte ursprünglich Schauspieler werden. Da er aber zu jung war um Schauspielunterricht zu bekommen, fing er mit der Musik an. Er spielt viele Instrumente, er schreibt Geschichten, er schreibt Theatermusik, er zeichnet - die Kunst ist sein Leben. Charlie hat in London viele Konzerte gegeben, aber als es keine Aussicht auf Veränderungen gab, wurde er zum "Hobo". Sein erster Stop war Paris. So ist es im Grunde purer Zufall, dass "Like a hobo" in Frankreich erschienen ist und zuerst dort zum Hit wurde.

Drei Tage nachdem der Titel auf iTunes veröffentlicht wurde, ging er auf Platz 3 und man traf sich um zu feiern. Noch während der Feier ging der Song auf Platz 2. Im Laufe des Abends löste sich die Feiergemeinschaft auf und gegen Mitternacht war der Song auf Platz 1. Charlies Manager musste diese Nacht übrigens vor dem Hotel verbringen, weil man in Paris den Hotelschlüssel fast immer abgeben muss und es war kein Concierge da, um den Manager wieder ins Hotel zu lassen. Es ist eine dieser Geschichten, die Charlie vermutlich nie vergessen wird.

Peter Gabriel hat viel für Charlie gemacht: Charlie lernte Peter Gabriel kennen, als er für seinen Bruder Tom Baxter Bass in Peters Studio gespielt hat. Darüber hinaus lernte Charlie Peters Tochter Melanie kennen, die beiden wurden richtig gute Freunde und als Peter eines Tages dringend einen Babysitter brauchte, bot sich Charlie an. Am Ende des Abends gab Charlie Peter drei seiner Songs und Peter Gabriel war begeistert. So erschien sein zweites Album "Hobo" in Frankreich als eine Kooperation des Peter-Gabriel-Labels "Real World" und des französischen Labels Atmosphériques.

Der Song "Like a hobo" war fünf Monate in den französischen Top 10. Es ist ein Song, der an eine längst vergangene Epoche erinnert. Ben Edwards, der die Mundharmonika spielt, gibt dem Song etwas von einem alten Western Film, man spürt die Ferne, die Weite und die Freiheit. Charlie erzählt, dass es fünf Jahre her ist, seit er "Like a hobo" geschrieben hat. Seitdem hat er ihn jeden Tag gesungen und es gibt keinen anderen Song, der besser zu ihm passt. "Like a hobo" hat auch Charlies Aussehen und die Betonung auf "gute Qualität - stilvollen Anzug" bestimmt.

I've always known

Since I was a young boy

In this world, everything's as good as bad

Now my father told me always speak a true word

And I have to say that is the best advice I've had

Because something burns inside of me

It's everything I long to be

And lies they only stop me from feeling free

Like a hobo from a broken home

Nothing's gonna stop me

Like a hobo from a broken home

Nothing's gonna stop me

In Amerika kommt der Song auch sehr gut an und Charlie bereitet sich auf eine ausgedehnte Interviewreise vor: Europa, Amerika und Asien rufen schon.

Im Moment scheint es, dass Charlie auf seinem Weg zum Erfolg nichts aufhalten kann.

In seiner linken Hemdtasche trägt Charlie immer seinen Pass. So kann er immer weg fahren. Ein moderner "Hobo" eben.

Peter Gabriel




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