Geschichten & Gespräche mit internationalen
Künstlern und Künstlerinnen
10.09.2013

Martin & James

Matilda

Vor drei Jahren ging es für Martin und James los: ihre Songs "Wrong Direction" und "All over the news" wurden zu Radiohits, Amy MacDonald, Simply Red, OneRepublic, Ellie Goulding und Milow haben Martin und James ins Vorprogramm für ihre Konzerte geholt und 2011 waren sie bei hr3@night. Die beiden haben sich schon als Kinder in der Schule kennen gelernt, später haben sie eine Band gegründet und eher aus Not haben sie irgendwann beschlossen zu zweit weiter zu machen. Seit vier Jahren leben Martin und James in Berlin. Sie versuchen Deutsch zu lernen, aber das fällt ihnen schwer, weil so viele Deutsche mit ihnen Englisch sprechen wollen. Häufig geht das scheif, weil Martin und James eigentlich Schottisch sprechen und dann werden sie oft gefragt "sagt mal: was ist denn das für eine Sprache?"

Ihr Hit in diesem Jahr heißt "Matilda". Wer ist Matilda? Wegen Matilda pendelt James zwischen Glasgow und Berlin! "Sie ist meine kleine Tochter, zwei Jahre alt. Als wir in Los Angeles am neuen Album gearbeitet haben, ging sie wegen der Zeitdifferenz zu Bett, wenn ich aufstand, wir konnten also nicht viel miteinander telefonieren. Sie wuchs schnell, sie lernte sprechen, ich war in Los Angeles und nicht bei ihr. Wir hatten die Melodie fertig, und ich dachte: vielleicht kann ich da Matilda unterbringen. Zwei Stunden später hatten wir das ganze Lied fertig. Es war so easy und so schnell fertig, vielleicht weil es so persönlich war. Der letzte Song, den wir für's Album schrieben, die leichteste Komposition, und die erste Single. Crazy. Alles für meine kleine Tochter."

Auf dem Plattencover sieht man Matilda in einem Rock mit dem Schnuller im Mund. Sie tanzt uns ist glücklich.

Zweites Album

Vor Kurzem ist ein guter Freund von Martin und James mit nur 27 Jahren gestorben. Ihre Gedanken und Gefühle haben sie in die Musik auf dem Album einfließen lassen. Das Album heißt "Life's a show". Es gibt auch einen Song, der so heißt. "Wir dachten, dass dieser Titel sehr schön zusammenfasst, worum es bei den Songs geht. Du wirst in guten wie in schlechten Zeiten immer weiter getrieben. Und jeder kann sich damit identifizieren, denn das Leben ist ja manchmal ein Drama, und man fühlt sich auf dem Präsentierteller wie in einer Fernsehshow oder einem Kinofilm. Man kämpft mit Freunden oder der Familie, man verliert und gewinnt Freunde, die Welt ist manchmal klein, man trifft Menschen und erlebt große Augenblicke. Und der Titel fasst sehr schön all die sehr persönlichen Lieder zusammen." "I Know A Girl" und "Cynical Skin" sowie "My Dog Don't Like The Rain" behalten Martin And James' heiß geliebte akustische Eigenschaften bei. Die neuen Stücke bringen schnelles Glück, klingen warm, weich und herzlich. Besonders die Melodien, für die Martin & James schon immer ein Händchen hatten, gehen tief, lassen mitfühlen, wenn die beiden ihre Geschichten von der Liebe singen.

Normalerweise ist das zweite Album keine einfache Angelegenheit. "Wir hatten eigentlich keinen Druck, höchstens den, den wir uns selbst gemacht haben. Wir hatten ja quasi ein ganzes Leben für unsere erste Platte. Wir konnten all unsere Lieder immer live austesten. jeden Abend einen anderen spielen und schauen wie er ankommt. Dieses mal mussten wir strengere Entscheidungen treffen. Mussten schneller entscheiden. Konnten die Titel also noch gar nicht live testen."

Der Rock'n'Roll Opa

Der Vater von James ist Jimmie O'Neil. In den 80ern gab es die erfolgreiche Gruppe The Silencers. 1986 gründete Jimmie The Silencers und die Band hatte gleich mit der Single "Painted moon" großen Erfolg in den USA und in England. Die Band veröffentlichte zwei Alben und ging auf Tournee in den USA. In Europa tourten The Silencers als Vorgruppe der Simple Minds. Seltsamerweise hatten sie ihre größten Erfolge in Frankreich und Spanien, der britische Markt blieb ihnen weitgehend verschlossen. Einer ihrere bekanntesten Songs ist "The Real McCoy. Jimmie O'Neil lebt heute in Frankreich, die Silencers sind immer noch aktiv. Und dann erzählt, James, dass Jimmie der typische Rock'n'Roll Opa ist: der Vater und Sohn telefonieren, es geht fast nur um Musik und wenn James am Ende sagt, übrigens, Matilda geht es gut, sagt der Opa: oh ja, ja, ich habe vergessen zu fragen... Er ist trotzdem ein cooler Opa.

Schottisch

In Laufe der zeit haben wir viele schottische aKünstler kennen gelernt: Texas, The Proclaimers, Simple Minds, Marti Pellow, Paolo Nutini, Midge Ure, Paolo Nutini, Amy MacDonald. Über Glasgow, sagen sie "In Glasgow, bzw. Schottland generell regnet es sehr viel, außerdem handelt es sich hier um eine Arbeiterstadt und viele Menschen träumen davon aus dieser Arbeiterwelt rauszukommen. Und wenn sie so vor sich hin träumen, dann trinken sie gerne einen und singen ein bisschen. Das ist keltische Tradition. Trinken und singen. In Glasgow findet man viele von ihnen!!!" Schottisch macht Spaß un d liebsten würde man die Sprache lernen. Deshalb haben wir auch bei Diesem Interview Schottisch für Anfänger fortgesetzt: Beim ersten Interview haben wir gelernt: "Slange" (Prost) und wir haben gelernt, dass man " All the Best" sagt, wenn man Tschüss sagen würde. und jetzt haben Martin und James noch ein spezielles schottisches Wort erklärt. "nai bother" - also, wenn jemand um einen Gefallen bittet sagt man als freundlicher Mensch: aber gerne! Da sagt man im Schottischen dann "nai bother".





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