Geschichten & Gespräche mit internationalen
Künstlern und Künstlerinnen
09.04.2010

Orson

Eine Dose Thunfisch, abgetropft, ein hargekochtes Ei, eine Saure Gurke, eine halbe kleingehackte Zwiebel, eine Tasse geriebener Käse, eine viertel Tassse Majonaise.

Alles kleinhacken, mischen und auf getoastete Brotscheiben streichen. Unter dem Grill erhitzen bis es braun wird. Guten Appetit!

Das ist "Tuna Melt" - das Rezept für das Sandwich, das Orson Welles so gerne gegessen hat. Die Band ORSON hat sich aus zwei Gründen so genannt: Zum einen nach dem weltberühmten Schauspieler Orson Welles und zum anderen nach dem Sandwich, das er so gerne gegessen hat. In Los Angeles, wo die Band Orson her kommt, gibt es ein Restaurant, in dem es unter anderem ein "Greta Garbo Sandwich" gibt und eben ein "Orson Welles Sandwich".

Die 5 Männer von "Orson": Jason Pebworth, George Astasio, Kevin Roentgen, Johnny Bentjen und Chrstopher Cano haben letztes Jahr bei einem "In the city"-Seminar der Zeitschrift "Q" in Manchester gespielt und danach einen Plattenvertrag bekommen.

Was folgte, war Platz 1 in England mit dem Titel "No Tomorrow".

Es war klar: Die Frage ob sie mal zu hr3 kommen sollen, wurde mit einem "Ja!" beantwortet. Und es war eines der lustigsten Interviews bei hr3: Meine Kollegin Sandi Antlitz war auch dabei. Sie hatte eine Liste mit lustigen Fragen für die Sendung "hr3 madhouse" mit dabei. Ich hatte beim recherchieren in einer eigentlich zuverlässigen Quelle gefunden, dass "No Tomorrow" auch von Carlos Cano geschrieben wurde und dachte, das ist doch bestimmt der Vater von Christopher Cano, dem Schlagzeuger bei Orson. Denn da stand: "Carlos Cano: 1947-2000". Aber Christopher sagte: "Nein, mein Vater heisst Ralph und dieser Carlos hat mit Orson absolut nichts zu tun.". Ab da war "Carlos" der unsichtbare Gast im Studio und er kam in jeder Antwort vor.

Orson sind einfach gute Musiker. Die drei Songs, die für hr3 unplugged eingespielt wurden, klingen großartig. Jason, der Sänger, singt mit einem einzigartigem Druck in der Stimme, den nur wenige beherrschen. Grandios. Sein Lieblingssong uber Kalifornien ist "Welcome to the jungle". Robbie Williams hat Orson persönlich gefragt ob sie im Vorprogramm seiner aktuell laufenden Tour spielen wollen. Nach der Rückkehr werden sie Robbie zu Hause besuchen, sie werden grillen, "Diet Cola" trinken und mit der X-Box spielen.

In Zukunft würden sie gerne von der Musik leben können: Ihr erstes Album haben sie mit 5000$ noch selbst finanziert. Das Geld dafür haben sie mit verschiedenen Jobs verdient. Jason hat z.B.in einem Pet Shop Store gearbeitet, wo er Hunde gebadet hat. Und gelegentlich Katzen (man darf ihm nicht alles glauben). Er geht völlig auf, wenn er Tips gibt wie man eine Katze badet...

"No tomorrow" ist ein Song über Trennung: Jason war verliebt, dann ging er mit seiner Freundin auf eine Party, wo alle schon ziemlich betrunken waren, und als seine Freundin auch betrunken war, war es mit der Verliebtheit vorbei. Deshalb "No tomorrow".

"Already over" handelt auch von Trennung (es war eine andere Frau): Jason hat am Telefon Schluß gemacht, das findet er stilvoller als Trennung per E-Mail. Das hat ein Freund von ihm nämlich so gemacht... Diese Freundin hat ihn aber immer wieder angerufen, weil sie es irgendwie nicht kapiert hat. Jason betont, dass er ein großer Frauenversteher, ja sogar ein Frauenspezialist ist und jede weibliche Frage beantworten kann.

Einige Tage nach dem Interview bekamen wir von der Plattenfirma von Orson dann folgendes zu hören: "Orson werden hr3 niemals vergessen: wegen Carlos!"

Robbie Williams




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