Geschichten & Gespräche mit internationalen
Künstlern und Künstlerinnen
10.04.2010

Roger Cicero - Männersachen

In den letzten 18 Monaten hat er so viele Auszeichnungen bekommen, dass er sie kaum alle nennen kann. Die Wichtigsten sind ein Echo und zwei Platinauszeichnungen für sein Album "Männersachen".

Der 19. Platz beim Eurovision Song Contest in Finnland hat Roger Cicero überhaupt nicht geschadet - im Gegenteil. Mit so viel Sympathie nach dem Wettbewerb hat er nicht gerechnet.

Nun war er am 20.10. 2007 bei uns, wie so oft seit Mai 2006.

Roger hat eine drei Stunden Sendung gestaltet und moderiert, danach haben wir ein Interview gemacht, etwas gegessen und dabei wurde Roger von einigen jungen Mädchen regelrecht angehimmelt.

Über ihn steht geschrieben er sei:

Ein Macho,

ein Frauenversteher,

ein Chauvi

sogar "Pascha des Monats".... jedenfalls ist er einer, hinter dem die Frauen her sind.

Ich kenne Roger als einen aufmerksamen, freundlichen, unkomplizierten und interessanten Gesprächspartner.

Nein, er ist nicht über Nacht berühmt geworden: Fast 20 Jahre hat er Musik gemacht bevor er mit "Zieh die Schuh aus" den Durchbruch geschafft hat. In den letzten 18 Monaten ist er beim Singen in der deutschen Sprache viel sicherer geworden. Er musste einfach lernen deutsch zu singen, weil er früher immer englisch gesungen hat. Das sind zwei Paar Schuhe.

Sein neues Album "Beziehungsweise" wurde in kürzester Zeit eingespielt, das ist auf die Leichtigkeit in der Zusammenarbeit mit seiner Band zurückzuführen. Das Album ist musikalisch sehr abwecheslungsreich: Jazz, Latino, Blues....und das Album ist persönlicher. Roger singt "Bin heute abend bei dir" - es geht um die kaum vorhandene Freizeit, um den Luxus auf dem neuen Sofa zu liegen und einfach im Fernsehen Billiard zu schauen.

Roger hat vor vielen Jahren einen Song geschrieben, jetzt hat er ihn mit Hilfe von Frank Ramond vollendet: "Ich hätt' so gern noch Tschüss gessagt". Darin geht es um seinen Vater, den berühmten Eugen Cicero, der vor 10 Jahren unerwartet starb. Ein Song, der mitten ins Herz trifft.

Roger erklärt, dass er - genauso wie ich - den "verkopften" Jazz nicht mag. Jazz muss Spaß machen, und Roger zu hören und zu sehen macht großen Spaß.

Sein skurillstes Konzert? Als er in Straubing war, hat eine Frau in der ersten Reihe ständig telefoniert. Irgendwann hat's ihm gereicht: Er nahm ihr Handy, sagte dem Gesprächspartner, dass dies ein Konzert sei. Er fragte ob noch jemand telefonieren muss. Das Publikum hat sich vor Lachen gekugelt und Roger sang weiter.

Wir Frauen mögen ihn, er mag uns auch, wenn auch nicht alles was wir machen.

Er ist fassungslos über unsere ziellosen Shoppingtouren. Er macht es ganz anders: Er überlegt genau was er braucht, geht in den Laden und - fertig. So hat er auch sein Auto gekauft. Lange hat er jedoch gebraucht um die Vorteile eines Rollkoffers zu erkennen, in dem er jetzt mühelos 10 Kg Kommunikationstechnik rollt. Und er hat Geräte dabei, die ich noch nie gesehen habe. Ein Technikfreak!

"Wann sehen wir uns wieder?", frage ich.

"Spätestens und ganz sicher im Februar, wenn ich wieder in Frankfurt bin und in der Alten Oper Konzerte gebe", sagt Roger

PS: Während ich dieses schreibe, erreicht uns die Nachricht, dass Roger mit dem Album auf Platz 2 der Albumcharts eingestiegen ist.

Sofort greife ich zum Handy und schicke eine SMS: "Herzlichen Glückwunsch!"

Da nur Mario Barth vor ihm ist und dies ein Comedyalbum ist, ist Roger für uns die Nr. 1!

Roger Cicero




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