Geschichten & Gespräche mit internationalen
Künstlern und Künstlerinnen
10.04.2010

Schiller

Schiller gibt es seit zehn Jahren: Christopher von Deylen war fünf Jahre lang die eine Hälfte von Schiller, seit 2003 ist er allein. Er zählt zu den Protagonisten der elektronischen Musik. Und obwohl es um ihn keine lustigen Geschichten gibt und er für die Medien so gut wie gar nicht interessant ist, ist er sehr erfolgreich: Sein Album "Sehnsucht" ging sofort nach der Veröffentlichung auf Platz 1 der Album-Charts.

Schiller lebt in Berlin wo auch seine Musik entsteht. Er beschreibt seine Musik als "Hausmusik", die er selbst gerne hört, und da es sie so nicht gibt, macht er die Musik, die er hören will, eben selbst. So ist seine

Musik gar nicht gemacht um Erfolg zu haben, sondern um Schiller glücklich zu machen.

Bevor das Album "Sehnsucht" entstand, war Schiller acht Wochen auf einer Reise: Von Berlin nach Calcutta - mit seinem Auto. Diese Reise, die ihn auch in den Iran und nach Pakistan gebracht hat, wirkte auf ihn befreiend, inspirierend und sie brachte die Idee für dein Album "Sehnsucht": "Sehnsucht ist ein melancholisches Gefühl, aber ein sehr wichtiges Gefühl und in unserer immer hektischer werdenden Welt lebenswichtig. Sehnsucht sorgt für einen Block in unser Inneres, für einen Moment Ruhe und Stille." Ein Reisebuch mit vielen tollen Fotos gibt es auch.

Schiller liebt die Sprache, er hört gerne Radiosender bei denen in erster Linie gesprochen wird. Eine SMS oder eine e-Mail sollen möglichst kurz sein, die gesprochene Sprache soll gepflegt werden - der Wortschatz und eine gute Aussprache gehören dazu.

Man könnte sagen: Schiller kreiert eine spezielle Klangwelt und auch wenn man gelegentlich Gitarren hört, ist die Basis die elektronische Musik. Er braucht Partner, die entweder singen oder sprechen. Beispielsweise gehört Kim Sanders seit einigen Jahren fest zu Schiller. Und dass ihre Stimme sehr an Madonnas Stimme erinnert ist keine Absicht. Auf "Sehnsucht" machen Xavier Naidoo, Ben Becker und Ana Maria Mühe mit. Gesungene oder gesprochene Texte vermitteln die Inhalte an den Stellen, an denen die Instrumentalmusik alleine es nicht schafft.

Gelegenheiten Schiller zu interviewen sind selten, aber sie machen großen Spaß.

Xavier Naidoo




© 2024 Lidia Antonini