Geschichten & Gespräche mit internationalen
Künstlern und Künstlerinnen
06.06.2012

Amy Macdonald - Slow It Down

Amy Macdonald über ihre aktuelle Single

"Als ich 'Slow It Down' schrieb, kam ich grad zurück von einer Autofahrt an einem Sonntag. Ich hatte nichts Besonderes unternommen - und grad das hat mich sehr inspiriert. Zu Hause griff ich zur Gitarre, und das Lied übers Entschleunigen, 'Slow It Down', fiel mir so zu. Ich habe das Lied eine Weile den ziellosen Autofahrten zugeordnet, die ich damals im Kopf hatte, aber jetzt glaube ich, dass im Unterbewusstsein eigentlich ein Lied über mich selbst entstand. Über das Urlaubsjahr, in dem ich nicht pausenlos arbeiten mußte. Manchmal muß man wirklich auf die Bremse treten und sich Freizeit gönnen."

Sie fragt sich nervös, wie ihr drittes Album angenommen wird

"Ich hatte also ein Jahr frei, und ich habe nicht im Geringsten geplant, ein ganzes Album zu schreiben während dieser Zeit. Ich wollte einfach nur Pause machen und Ruhe finden. Aber in der entspannten Atmosphäre zu Hause, ohne jeden Plan, nach dem ich hätte leben müssen, entstand Gott sei Dank diese inspirierende Atmosphäre, in der das Album aus dem Nichts entstand und plötzlich da war. Ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, etwas geschaffen zu haben. Aber im September des letzten Jahres habe ich mit meinem Manager Pete, der auch mein Produzent ist, einige vorläufige Fassungen der Lieder erstellt, sogenannte Demos. Ich hatte 16 Lieder, ohne daß mir je vorher bewußt geworden war, daß so viel schon da war. Ein schöner Schaffensprozeß in einem erfreulichen Jahr. Jetzt bin ich sehr fröhlich und aufgeregt darüber, daß so was Schönes dabei rausgekommen ist."

"Stuck In A Moment"

Sie erzählt selten Persönliches in ihren Songs und Interviews, diese Geschichte allerdings handelt von ihrer Großmutter:

"Ich habe einen solch verrückten und vielfältigen Musikgeschmack. Wenn ich 'Stuck In A Moment' von U2 höre, denke ich an die Fahrt zur Beerdigung meiner Oma, während der dieses Lied lief. Wenn ich es heute höre, stimmt es mich traurig, aber gleichzeitig habe ich auch die Fahrt im Auto vor Augen. Keine richtig fröhliche Geschichte also, aber sie ist sofort wieder da, immer wenn ich das Lied höre."

Die Frage: Macht sie das Richtige?

Ihr neues Album beinhaltet persönliches: "4th of July 01" handelt von ihrem ersten Besuch in New York, als sie sich wie am Filmset gefühlt hat, weil sie alle Plätze und die gelben Taxis wieder erkannt hat. Und für "The days of being young and free" standen ihre Eltern als Idee für den Song Pate: ihr Vater war ein "hell-raiser", ein Teufelskerl! Das Album beinhaltet Fußballsongs: "The Green and The Blue" - das steht für die Rivalität zwischen Celtic Glasgow und Glasgow Rangers, aber nur für die schönen Dinge im Fußball. Und "Pride" weil sie als Vorsängerin für 50 000 Menschen im Stadion die Schottische Nationalhymne gesungen hat. Amy hat vier Millionen Alben verkauft, sie hat viele Auszeichnungen bekommen und sie macht einen sehr ausgeglichenen Eindruck. Verlobt ist sie (mit einem Fußballer) und schmal ist sie geworden: sie macht viel Sport. Nur gelegentlich möchte sie kurz stehen bleiben und sich selbst widmen. So wie im Song "Slow it down", den sie über die Zeit geschrieben hat, in der es keine Termine und keinen Stress gab. Und "In the End" handelt vom Dilemma, ob sie das Richtige tut: ihre Schwester ist Doktor und tut Gutes. Hilft Amy Menschen? Sie kam zum Ergebnis, dass sie das Richtige tut und dass es ein Privileg ist, solche Unterstützung vom Publikum und den Medien zu bekommen.

Und so wie in ihrem ersten Hit "This is the Life" strahlt sie nach wie vor: Ihr Leben erscheint ihr im wunderbarsten Licht!

Amy Macdonald




© 2024 Lidia Antonini