hr3 Pop Talk 01/2005
Max Mutzke
Max ist kein Langschläfer. Fast jeden Samstag fliegt er mit der ersten Maschine von Köln nach Zürich. Danach fährt er eine halbe Stunde mit dem Auto in den Schwarzwald, wo er in Waldshut wohnt. Und auch sonst ist Max Frühaufsteher, um nichts zu verpassen. Mit 23 Jahren weiß Max genau was er will: Musik machen. Vorher war sein Abitur das Wichtigste, und er ist stolz darauf, dass er es geschafft hat. Während es für andere Casting-Stars bergab geht, scheint die Karriere von Max im Aufwind zu sein. Er ist dem Soul verfallen, er redet über diese Musik mit großer Leidenschaft. "Wenn man sich dem Soul öffnet, kann man wunderbare Gefühle erleben."
Auf seinem Album singt er die Hälfte der Songs in Deutsch, die andere in English. Während er singt, macht er fast immer die Augen zu. So besiegt er kleine Unsicherheiten, und niemand stört ihn. Seine Sprechstimme klingt auch wunderbar. Man könnte ihr verfallen. Wie Max dem Soul.
Brian McFadden
Wenn die ganz großen Stars zu uns kommen, bedeutet das vorher immer etwas mehr Arbeit und Organisation. Ein großer Star kommt nämlich mit mindestens fünf Begleitern, die für ihn denken und immer etwas Wichtiges zu tun haben. Als Brian McFadden, der Ex-Frontman von "Westlife", zu hr3 kommt, hat er sechs Begleiter dabei. Brian ist ziemlich schüchtern, und da wo andere aufdrehen, um ihre Unsicherheit zu überspielen, wird er ganz ruhig. Sein Aussehen hat sich im vergangenen Jahr so sehr verändert, dass ihn der Manager seiner neuen Plattenfirma nicht erkannt hat, als Brian ihm vorgestellt wurde. Brian spricht offen über sein Privatleben und über seinen Alkoholkonsum, aber am liebsten möchte er natürlich über seine neue Musik sprechen. In dem Song "Demons" verarbeitet er seine Träume. Auch einen Song über Alkohol hat er gemacht, der hat es aber nicht aufs Album geschafft. Er handelt davon, dass Alkohol helfen kann. Beim Alkoholentzug hat Brian aber schnell gemerkt, dass das natürlich nicht stimmt und eingesehen, dass er damit eine falsche Botschaft vermittelt. Mit 24 Jahren scheint Brian bereits eine kleine Midlife Crisis zu haben und möchte lieber etwas älteres Publikum erreichen als die ewig kleinen Mädchen, die ihn ununterbrochen anhimmeln. Die große Zeit der Boygroups scheint vorbei zu sein. Ob Brian den Alleingang meistert, steht noch in den Sternen.
Familiensache
Auch Star-Geschwister haben ganz normale Probleme. Die "Finn Brothers" sollte man lieber einzeln interviewen, die "Galagher Brüder" kommen kaum miteinander aus, Richard Robinson leidet unter seinem Bruder Chris, David Knopfler will seinen Bruder Mark nie wieder sehen. Obwohl er, als er "Brothers In Arms", zum ersten Mal hörte, sehr lange geweint hat. Aber es gibt auch Geschwister im Musikgeschäft, die sich gut verstehen. Für "The Corrs" steht die Familienzugehörigkeit an erster Stelle, und "Kings of Leon" haben eine Menge Spaß miteinander. Ashlee Simpson betont, dass sie mit 19 Jahren die Probleme mit ihrer Schwester hinter sich hat und sie liebt. Britney Spears will die Karriere ihrer kleinen Schwester Jamie unbedingt unterstützen. Und Natasha Bedingfield teilt sogar ihre Londoner Wohnung mit ihrem Bruder Daniel. Alles eben ganz normale Familiengeschichten.
