Geschichten & Gespräche mit internationalen
Künstlern und Künstlerinnen
08.04.2010

hr3 Pop Talk 08/2005

Juanes

Juanes kommt zum Interview. Wow! Wir erfahren, dass sein Flug von Mexiko nach Frankfurt kompliziert war. Und er hat sich erkältet. Mit dem Singen im Studio wirds also nichts. Ich bin froh, dass er überhaupt kommt. Er ist der absolute Superstar der Latino-Musik: Songschreiber, Gitarrist und Sänger. Das angesehene "Time Magazine" hat ihn in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen in der Welt aufgenommen, für die Frauenzeitschriften ist er "einer der 50 bestaussehenden Männer der Welt".

Er macht nicht nur Tralala-Musik. Seine Texte erzählen von seiner Heimat. In "La camisa negra", (Das schwarze Hemd) geht es um schmutzige Geschäfte in Kolumbien.

Beim Interview hilft uns hr3-Kollegin Christina Garcia, eine gebürtige Spanierin. Mit dem deutschen Kaffee kann er nichts anfangen. Er hat zwei Töchter, für die ältere hat er ein Schlaflied geschrieben: "Tu Guardian". Sogar in Frankfurt entdecken ihn Fans. Ach ja: Und sein Aussehen? Alles subjektiv! Meine Kollegin Sandi sagte traurig: "Warum hat er bloß diesen blöden Jogginganzug an?".....

Mark Owen

Schon vor zehn Jahren schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann "Take That" aufhört zu existieren. Robbie Williams hatte die Gruppe verlassen. Jetzt besucht uns Mark Owen, damals der süßeste und beliebteste Boy. Heute, mit 33 Jahren, hat er schon zwei Leben gelebt: als Teeniestar und danach als einer, den niemand mehr haben wollte. Das Musikgeschäft kann brutal sein. Mark ist unglaublich freundlich und nett. Er weiß, dass ich nicht unbedingt nach "Take That" und seiner Freundschaft mit Robbie fragen werde. Viel interessanter ist die "Sedna"-Geschichte: Er hat sein Plattenlabel nach einem Stern genannt. Auf das neue Album kann er stolz sein. Wunderschön ist der Song "Hail Mary", ein privater Moment zwischen zwei Menschen, wie durch das Auge einer Kamera beobachtet: "In a town, there's a house, in a house there's a bed. Mark scheint auf dem besten Weg, ein guter Songwriter zu werden. Als dann Fotografen reinkommen, sind alle im Studio sprachlos: Man sieht, wie jemand als Teenager gelernt hat zu posen.

Eagles

Jede Band hat das Problem, einen guten Sänger zu finden. Die Eagles haben gleich vier. Dann hat eine Band Probleme damit, einen zu finden, der gute Songs schreiben kann. Bei den Eagles können es alle vier. Die neue DVD "Farewell 1 Tour" gehört in jede bessere Sammlung. Was für ein Konzert! Mein Kollege Peter sagt: "Ich werd' noch Eagles Fan!" Ich war es schon vor langer Zeit.

Das Interview mit Don Henley in den legendären Culver Studios zählt zu den größten Erlebnissen. Er ist ein Mann präziser Wortwahl, gebildet, politisch interessiert, er engagiert sich für Umweltschutz. Seine Kinder fahren im Tourbus mit, damit sie etwas von der Natur sehen. Mit den Eagles, sagt Don Henley, sei es wie mit dem Wetter: Die Sonne scheint, oder es regnet. Im Moment scheint die Sonne - die Eagles sind besser als je zuvor. Mal sehen, wie viele Fortsetzungen es von der "Farewell 1 Tour" geben wird. Die Zahl in der Mitte ist eine Idee von Don. Man muss seine Ironie einfach lieben.

Robbie Williams
Take That




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