Geschichten & Gespräche mit internationalen
Künstlern und Künstlerinnen
07.09.2010

Jamie Cullum

Als ich im November 2006 Jamie Cullum im �Offenbacher Capitol gesehen habe, wurde ich endgültig zum Fan. Jamie Cullum �ist ein Tier auf der Bühne.

Unser Termin damals nach dem Konzert hat leider nicht stattgefunden. Dafür gab es einen verständlichen Grund: ein Mitglied der Jamie Cullum Crew hatte sich schwer verletzt und er musste ärztlich behandelt werden. Jamie war nach dem Konzert bei ihm. Heute geht es ihm gut.

Nun trafen wir uns in Berlin, im Admiralspalast, kurz nach dem Soundcheck. Er ist so entspannt und gesprächig, dass ich kaum glauben konnte, dass er in zwei Stunden auf der Bühne stehen würde.

Seine musikalische Bedeutung? Nun, er hat uns den Jazz näher gebracht. Jazz als Begriff klingt zunächst nicht attraktiv, aber wenn Jamie ihn spielt, gibt es nichts Schöneres. Er mischt alle Musikrichtungen mit Jazz und die Mischung macht's.

Als Jamie klein war, wollte er Micky Mouse werden. Die Schule war okay: In Mathe und Naturwissenschaften war er nicht gut, dafür war er gut in Literatur und Englisch und kreativen Dingen. Musik war in ihm, er hat jedoch nie daran gedacht mit Musik Geld zu verdienen und von ihr zu leben. Aber, als er Cole Porter und Harry Connick �Jr. gehört hat, war es um ihn geschehen...

Jamie Cullum ist ein großartiger Klavierspieler und er ist ein toller Sänger. Er wird sehr geschätzt - wegen seiner Leidenschaft und der Überzeugen mit der er Musik macht. Prinz Charles ist einer seiner größten Fans, Jamie hat schon für die Königliche Familie gespielt. War Jamie nervös? "Klar, immerhin war es die Königin.... Und Prinz Charles wird einfach unterschätzt, dabei hat er viele gute innovative Ideen wenn es im die Ökologie geht."

Jamie schafft es immer, tolle Coververisonen zu machen. Seine Interpretation von dem Pussycat �Dolls-Song "Don*tcha" ist schon legendär, oder "And the wind cries Mary" von Hendrix. Auf seinem neuen Album "The Pursuit" hat Jamie Rihannas �"Don*t stop the music" gecovert, und zwar so, �dass man Gänsehaut bekommt. Auch sein Song "Not while I'm Around" ist sehr emotional.

Bei den Aufnahmen hat sein Bassist geweint, weil dessen Katze, die er 15 Jahre lang hatte und die kurz vorher in den Katzenhimmel ging. In diesem Lied geht es ums Beschützen: "Es wird dir nichts passieren, solange ich da bin". Und es ist egal ob es um den Partner, Eltern oder ein Haustier geht. Es ist wohl eines der schönsten Liebeslieder. Jamie ist ein hoffnungsloser Romantiker!

Zunächst sollte Jamies Album am gleichen Tag erscheinen, wie das Album von Robbie Williams, Jamie lacht: vielleicht gibt es einen Deal und wenn man Robbies Album kauft, bekommt man Jamies umsonst? Die Veröffentlichung von Jamies Album wurde aber verschoben.

Jamie Cullum ist einzigartig. Er mischt Jazz und Rock und Hip Hop und Hard Rock und R'n'B. Er meint, es ist die Mischung. Und auch wenn junge Leute nie etwas von Cole Porter gehört haben, ist er, Jamie Cullum, in der Lage den Zugang zu dieser Musik so schmachhaft zu machen, dass sie immer mehr junge Fans gewinnt.

Dann erzähle ich ihm von VanVelzen, der mit seinen 1,50 Metern immer sagt: Size matters! Jamie Cullum ist 1,60 Meter groß und meint: "Small things come in big packages."

Robbie Williams
Jamie Cullum




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