Geschichten & Gespräche mit internationalen
Künstlern und Künstlerinnen
10.04.2010

Maria Mena

Der Name Maria Mena klingt nicht gerade norwegisch und wenn man Maria sieht, denkt man eher an Südamerika. Marias Vater kommt aus Nicaragua. Sie war 13 als sie den Song "Lullaby" aufgenommen hat. Marias Musikgeschichte hat begonnen als sie im Alter von 11 Jahren neben ihrem Vater im Bus saß und sich einfach ein Lied ausgedacht hat.

Sie sagt: "Songs zu schreiben war für mich einfach eine Art Notwendigkeit um mich auszudrücken. Eines Tages habe ich mich hingesetzt und über die Scheidung meiner Eltern nachgedacht. "Lullaby" handelt genau davon. Als ich etwa 13 war, war mir klar, dass ich richtige Songs schreiben kann. Seitdem mache ich es und es ist für mich ganz natürlich. Ich habe nie gedacht: jetzt setze ich mich hin und schreibe einen Song....es ist einfach passiert."

Maria ist in Norwegen schon lange ein Star:

Sie klärt mich auf: "..in Norwegen ist es so, dass man gut sein muss. Man muss talentiert sein um erfolgreich zu werden und man muss gut sein um zu bestehen. Es dauert bis man von Musikjournalisten respektiert wird und es dauert bis man vom Publikum respektiert wird. In Norwegen spielen große Produktionen keine Rolle. Unsere Musik ist melodiebetont. Meine Musik ist nicht perfekt und das gibt ihr gewissen Charme".

Als Maria vor drei Jahren zum ersten Mal bei hr3 war, hatte sie einen Achtungserfolg mit "You're the only one".

Danach wurde es ruhig um sie.

"Ich habe etwas gemacht wofür ich noch nicht reif war. Meine früheren Alben waren gut, sie waren der Spiegel der ganz jungen Maria. Aber ich musste erwachsen werden um mit meinen Songs das Publikum zu erreichen."

Jetzt ist sie 21. Erwachsen und selbstsicher. Bis vor zwei Jahren hat sie sich auf der Bühne nicht wohl gefühlt. Dann hat sie den Code geknackt und seither stimmt alles. Der Code hieß: "Fake it til you make it - täusche es vor bis du es geschafft hast" So hat sich Maria vorgestellt, sie sei niemand geringerer als die Rolling Stones, sie hat gegen ihre Unsicherheit gekämpft und sie hat sich immer wieder gesagt, dass sie auf die Bühne gehört.

In Deutschland kennt man sie erst seit diesem Jahr. "Just hold me" ist die zauberhafte Ballade, die ihr den großen Erfolg beschert hat, aber man soll nicht davon ausgehen, dass Maria nur Balladen singt. Sie ist sehr emotional, es kann schon passieren, dass sie weint während sie singt und ganz sicher weint sie wenn sie jemanden im Publikum sieht, der traurig ist, dann wird sie auch traurig und die Tränen fließen ganz sicher.

Das Interview mit Maria ist jedoch sehr fröhlich, wie erinnern uns wie sie bei ihrem ersten Besuch ein paar Runden auf dem Gelände gefahren ist. Damals hatte sie noch keinen Führerschein und wir konnten ihr den Wunsch nicht abschlagen. Wir hatten großen Spass.

Jetzt haben wir viel gelacht als sie ihre Füße gezeigt hat: "stell dir vor, ich habe Schuhgröße 41,5 - in Norwegen ist es fast unmöglich in dieser Größe Schuhe zu finden".Deshalb geht sie in Deutschland regelmäßig auf Schuh-Shopping-Tour.

Zum Schluss gibt's noch ein kleines Häppchen aus "Dear", einem Song an dem sie gerade bastelt. Ihre Songideen speichert sie auf dem Handy und führt vor was alles drauf ist. Dabei lächelt sie selbsbewusst und sie weiß ganz genau: "Dear" werden wir auch mögen.

Maria Mena




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