Geschichten & Gespräche mit internationalen
Künstlern und Künstlerinnen
10.04.2010

Jason Mraz

Über ihn gibt es viele Informationen und wenn man weiß, dass Jason Mraz Leute ermutigt im Internet über ihn so viel Blödsinn wie möglich zu verbreiten, weiß man nicht so genau, was man glauben soll.

In diesem Poptalk geht es um die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Dieser Poptalk ist eine wahre Geschichte aus dem hr3 Studio.

Jason Mraz ist uns seit seinem Hit "The Remedy" von 2003 ein Begriff. Schon damals haben wir öfter gesagt: Sein Nachname MRAZ bedeutet in den slawischen Sprachen "Frost" und das A in "Mraz" würde dann in der deutschen Sprache wie ein "A" gesprochen. Jason landete früh morgens in Frankfurt. Bis 14 Uhr hat er sich vorgenommen etwas von der Stadt zu sehen. So schnappte er sich sein Skateboard und ging zum Mainufer.

Punkt 14 Uhr war er hier. Eine ganze Weile stimmte er seine Gitarre und dann spielte er zwei Unplugged Songs: "I'm yours" und "Live high". So klingt das also, wenn Jason in einem Coffee Shop spielt. In Coffee Shops hat er angefangen Musik zu machen. Zuerst in Virginia, dann in New York und seit einigen Jahren in San Diego, dort lebt Jason. Letztes Jahr war ich in San Diego, überwiegend im Del Coronado, da wo "Some like it hot" gedreht wurde. Ein historischer Ort. Ich habe viele Coffee Shops besucht, aber habe Jason in keinem gefunden. Nicht in "Bustamante" und auch nicht im "Cafe Loma". Nun habe ich ihn sozusagen, in Frankfurt für mich allein. Nur er und ich im Studio.

Der erste Blick gilt seinen Augen. Nein, Jason hat definitiv keine zwei unterschiedliche Augenfarben, so wie es im Internet steht. Ja, er war ein Cheerleader, er wollte unter hübschen Mädchen sein, es war gut für den Teamgeist und gut für die Fitness. Jason wollte Abenteuer erleben, und als reisender Troubadour seine Songs singen. Wann immer er Glücksmomente erlebt, wann immer er etwas vom Leben lernt, werden Songs daraus, die er mit jemanden teilen möchte. Das macht er üblicherweise in den Coffee Shops. Dort kann er sofort seine Gitarre auspacken und das Publikum ist auch schon da.

Sein drittes Album "We sing, we dance, we steal things" ist gerade erschienen. Es waren die magischen Momente in denen die neuen Songs entstanden sind und die Frage, die ihn jetzt beschäftig ist: wird er jemals wieder in der Lage sein, so etwas zu wiederholen? Es sind Fragen, die jeden kreativen Menschen beschäftigen.

Manchmal erlebt Jason die glücklichen Momente beim Surfen. Gegen halb sechs steht Jason auf, er rennt zum Strand und erlebt den Sonnenaufgang, während das Mehr wie ein Spiegel vor ihm liegt.

Nach seinem Album "Mr. A-Z" 2005 hatte seine Plattefirma große Dinge mit ihm vor. Aber, Jason zog sich zurück und wollte nur zu Hause sein. Seine Katze hat ihn nicht mehr erkannt, er musste sie nachts im Schlafzimmer einschließen, damit sie sich wieder an ihn gewöhnt. Das passiert ihm nicht noch einmal. Damals war er in einem Jahr mindestens sechs Monate unterwegs. Jetzt plant er anders. Er möchte mehr ein privater Mensch sein. Kochen, genießen ...

Jason ist glücklich und zufrieden. Davon handelt auch "I'm yours". Im Song geht es um das Vertrauen in das Leben, um Zufriedenheit, um das "fallen lassen" und den Glauben, dass man "aufgefangen wird". "Lucky" hat er zusammen mit Colbie Caillat geschrieben und aufgenommen, er wurde zum Colbie Fan, als er sie auf Myspace gehört hat. James Morrison hat er bei einem der vielen Auftritte kennen gelernt. James singt auch auf dem Album mit. Dieses Album ist die perfekte Sommersoundkulisse.

Die vielen Fotos zeigen Jason Mraz überwiegend mit einem Hut. Wie kam das? Sein Stiefvater schenkte ihm seine alten Hüte über die sich Jason immer sehr gefreut hat. Als Jason die Mittelstufe beendet hat, wurden Fotos für das Jahrbuch gemacht. Jason hatte ein Outfit zu dem unbedingt ein Hut her musste. Das war der Beginn seiner Beziehung zu den Kopfbedeckungen. Irgendwann ist der Hut ein Teil von Jason geworden. Und er meint, so muss er nie über seine Haare nachdenken, die übrigens wunderschön sind. Am Ende sagt Jason Mraz, dass sich eine Reise nach San Diego lohnen würde. Nicht zuletzt, weil man ihn in einem der Coffee Shops singen hören kann.

James Morrison




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