Geschichten & Gespräche mit internationalen
Künstlern und Künstlerinnen
10.04.2010

Sara Bareilles

Als Sara Bareilles gehört hat, dass ihr Album "Little Voice" das "hr3 Album der Woche" ist, freute sie sich wie ein kleines Kind.

Sie spielt großartig Klavier. Das Klavier hat sie im Elernehaus entdeckt und hat einfach nachgemacht, was ihr Vater und ihre ältere Schwester gemacht haben. Sie hat gespielt. Wenn man Saras Musik hört, merkt man schnell: das Klavier hat eher eine percussive Rolle. Sara singt und spielt gleichzeitig, als wäre es die normalste Sache der Welt. Dabei hört man in ihrer Stimme alle ihre Emotionen - ob sie verletzt ist oder ob sie sich freut. Und nichts klingt aufgesetzt. Ihre Songs sind sehr persönlich, wie ein Tagebuch, sagt Sara. Es geht um Beziehungen, um gescheiterte Partnerschaften, um ihre Ansichten auf die Welt und Familie.

Das Album hat sie einer ganz bestimmten Frau gewidmet: ihrer Oma. Als Sara am Album gearbeitet hat, war die nämlich sehr krank und konnte das Album nicht fertig hören. Sie starb vorletztes Jahr. Diese kleine Frau symbolisiert Mut und Stärke und Sara hat von ihr sehr viel gelernt. "Love Song", Saras erster großer Hit, entstand in einem Moment, in dem Sara sehr zornig war: Jemand von ihrer Plattenfirma meckerte an allem, was Sara komponiert hatte, herum. Nichts war gut. Sara zweifelte an sich und ihrem Können und war sauer darüber, dass sie jemand dermaßen ärgern konnte. So singt Sara: "Ich werde Dir kein Liebeslied schreiben, nur weil du gerne eines hättest." Sara Bareilles wollte einfach stolz auf sich und ihre Arbeit sein.

Auf den "Love Song" kann sie besonders stolz sein.

Und dass sie bei Lenny Kravitz im Vorprogramm spielen darf, freut sie wahnsinnig.

Sara Bareilles großes Ziel ist es, ihre Leideschaft für die Musik zum Beruf zu machen, denn Musik ist ihre größte Freude. Sie braucht sonst nicht viel im Leben. Sie lebt zwar in Los Angeles, wo die Philosophie herrscht: Wenn ich mein bestimmtes Ziel erreicht habe, bin ich endlich glücklich, aber Sara denkt anders. Keiner ist mit dem erreichten Ziel so richtig glücklich geworden. Zum Glück gehört mehr!

Lenny Kravitz




© 2024 Lidia Antonini