Geschichten & Gespräche mit internationalen
Künstlern und Künstlerinnen
08.04.2010

hr3 Pop Talk 09/2005

Paul McCartney

"Hello! Guten Tag! Please don't get up!" Das sind die ersten Worte, die ER beim Treffen in Köln sagt. Wenn Paul McCartney den Raum betritt, kann man doch nicht sitzen bleiben ... Ich weiß, was ich nicht tun werde: Ich sage ihm nicht, welche Rolle er und seine Musik in meinem Leben gespielt haben. Das hört er oft genug von anderen Menschen. Ich stelle keine Fragen nach seiner Familie. Und dann werde ich alles tun, was ich laut Pauls Management nicht darf. Ich soll nicht um Autogramme für Freunde und Kollegen bitten. Ein gemeinsames Foto? "Lieber nicht!" Als Kind war ich fest davon überzeugt, dass ich nur auf der Welt bin, weil es die Beatles gibt. In 35 Jahren Solokarriere hat "Macca", wie ihn seine Freunde nennen, 20 Alben gemacht: Für ihn ist Musik Faszination und Magie. Am Ende gibt es das Autogramm und das Foto, und ich bin mir sicher, ich arbeite nur als Musikredakteurin, weil es die Beatles gab. Und es ist kein Zufall, dass ich Paul getroffen habe. Den größten lebenden Star.

James Blunt

Die Plattenfirmen in Deutschland warten immer häufiger ab, wie sich ein Künstler entwickelt, bevor sie ihn unter Vertrag nehmen. So musste Juanes erst weltweit erfolgreich werden, bevor man sein Album auch hier veröffentlicht hat. Auch James Blunt geht es nicht anders. Wenn es nach der Plattenfirma gegangen wäre, hätten wir bis heute nicht gewusst, wie schön seine Musik ist. Durch Mundpropaganda und überzeugende Live-Auftritte wurde er zum größten Newcomer 2005. James Blunt war Aufklärungsoffizier im Kosovokrieg, seine Songs haben ihre Wurzeln in seinen Eindrücken aus dem Kosovo. James hat sein Album "Back to Bedlam" genannt. "Bedlam" steht für den Wahnsinn.

James Blunt ist ausgebildeter Luftfahrttechniker und Absolvent der Elite-Militär-Akademie Sandhurst. Und er ist ein begnadeter Singer/Songwriter. Man kann sich seiner Musik einfach nicht entziehen: romantisch, zerbrechlich, mutig. Und sehr eigenständig.

Diane

Ihr Markenzeichen: Rote Haare und ein wunderschönes Lächeln. Diane hat viel für und mit Bands (z.B. Juli) geschrieben, sie hat bei den Ärzten in "Manchmal haben Frauen..." mitgesungen. Das sind Dinge, über die sie nicht gerne spricht, weil sie sich damit nicht schmücken möchte. Am Tag, an dem ihre Single "Das Beste" erschienen ist, ging Diane in einen Plattenladen, um zu sehen, ob die Single auch wirklich da steht. So hat sie ihre Single vor DJ Tomekk eingeräumt, damit alles seine Ordnung hat und weil sie sehr aufgeregt war. In ihren Songs geht es zum Beispiel um ihre Beobachtungen: Warum fällt uns unter so vielen Menschen gerade dieser eine auf, mit dem wir erst dann in Kontakt treten, wenn die Zeit dafür reif ist? Ihre Sprechstimme ist sanft. Sie erzählt so schön, dass ich nach 40 Minuten denke, wir haben doch das Gespräch erst angefangen...

James Blunt




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